Kyoto hat ja noch mehr zu bieten…

Wir haben es ruhig angehen lassen, irgendwann muss man ja auch Mal schlafen. Am frühen Mittag sind Teile von uns nach Higashiyama aufgebrochen. Hier befindet sich der eher traditionelle Distrikt mit kleinen Holz-Häuschen, wie man sie in Japan erwartet. Ein Spaziergang durch das Viertel führte hinauf zu einem Tempel, den die eifrigen Mitlesenden vielleicht wiedererkennen.

Die Sicht auf Kyoto war wunderschön und das Zusammenspiel modern-traditionell beeindruckend.

Natürlich haben auch viele Touristen den Kiyomizu-dera Tempel angesteuert. Für das richtige Fotomotiv wird einiges in Kauf genommen. Da lichtet auch Mama schon mal ihren Junior in provokanten Posen ab.

Durch die engen Gässchen ging es wieder bergab.

Zwischendurch war immer wieder ein Blick auf die Stadt zu erhaschen.

Das Wetter sieht zwar bedrohlich aus, aber tatsächlich ist das Gewitter in einiger Distanz nieder gegangen und brachte so für Kyoto eine leichte Abkühlung. Der Osten der Stadt beherbergt eine Vielzahl an Tempeln und Schreinen. Hintergrund ist unter anderem der Schutz, den die buddhistischen Glaubensgemeinschaften der Stadt gegen die bösen Geistern aus dem Osten geben wollten. So stolpert man immer wieder in einen Tempel, Zen-Garten oder Schrein

bis man das Viertel Gion erreicht.

Zwischenzeitlich haben auch die restlichen Bandmitglieder es geschafft ihre Betten zu verlassen, Nahrung zu sich zu nehmen und sich in das 20 Busminuten entfernte Gion aufzumachen.

Das Viertel beherbergt viele Teehäuser und ist sowohl Ausbildungsort als auch der Ort an dem Geishas ihrem Beruf nachgehen. Geishas sind tatsächlich Allrounder der Unterhaltung. Zumeist fließend in mehreren Sprachen, traditionellen Zeremonien, Gesang, Theater und weiteren schönen Künsten. Einer Festivität mit einer Geisha beizuwohnen ist etwas ganz besonderes und Ausländern zumeist nicht möglich. So leider auch uns. Einzig ein paar Maikos, Geishas in Ausbildung, sind an uns vorbei gegangen. Aber auch so ist Gion sehr sehenswert.

So langsam hat uns aber auch der Hunger gepackt. Ist ja vielleicht schon aufgefallen, so wirklich wesentlich war das Essen an diesem Tag bisher nicht. Also auf nach Ponto-cho, denn es vereint zwei Dinge – Restaurants und Kneipen.

Wenn auch hübsch anzuschauen, waren die Preise in den engen Sträßchen

so überteuert, dass wir weiterzogen. Letztlich fanden etwas weiter weg ein Lokal, dass allen zusagte, Grillen am Tisch. Volker wollte von Anfang an nur eine Kleinigkeit essen, Franco sogar gar nichts. Was liegt da also näher, als sich für knapp ¥ 3700 p.P. ein Auswahlmenü mit Getränkeflat zu bestellen. Franco ist begeistert!

Prinzip war wie folgt:

1. Aus dem Menü gewünschte Speisen auswählen (verschieden marinierte Fleischsorten, Gemüse, Beilagen…)

2. Über iPad mit Bestellnummer immer wieder und wieder bestellen

3. Auf den Tischgrills grillen

4. Irgendwann völlig überfressen sein!

Aber lecker war es und wieder was ganz anderes. So einen Tisch für Zuhause braucht jeder!

Danach haben wir uns aufgemacht in das Kyoto Beer Lab, einer Microbrauerei in der Nähe des Bahnhofs. Der australische Braumeister ist der Schlagzeuger einer der Bands mit denen wir hier in Kyoto gespielt haben. Dort angekommen war die Suche nach dem geeigneten Bier schwierig, Wassermelone, Himbeere oder auch Macadamia und noch einige andere. Maddes, mit seinen feinen Geschmacksnerven, war schnell zu begeistern, vor allem vom Salty Wasabi. Wir anderen brauchen noch etwas um uns vollends dafür zu öffnen.

Tagesabschluss im Irish Pub in Hotelnähe, um doch in den Genuss eines klassischen Kirin zu kommen. Maddes und Franco sind etwas länger geblieben, die beiden scheinen auf einer Mission, denn in allen Zwischenstopps werben sie Publikum für den Gig heute Abend im Neverland in Nara an. Wenn alles nach Plan geht finden sich dort Engländer, Österreicher und Niederländer ein. Wir sind gespannt.

Wesentlich in Nara ist ohnehin der Ramen. Der hat so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dass man fast sagen kann, dass die gesamte zweite Japan-Tour ihren Ursprung in dem Verlangen nach diesem Ramen hat. Ihr werdet es später detailliert beschrieben bekommen. Aber jetzt fahren wir erst mal hin.

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